Parodontitis – Eine unscheinbare Gefahr

gesundes Zahnfleisch

Frühzeitige Behandlung sichert beste Heilungschancen

Sie möchten schöne und gesunde Zähne haben? Denken Sie dabei auch an Ihr Zahnfleisch? Das Zahnfleisch ist nämlich für Ihre Zähne genauso wichtig, wie das Fundament für ein Haus. Der schönste Zahn, die unsichtbare Füllung oder die ästhetische Krone nützen Ihnen wenig, wenn Ihr Zahnhalteapparat, das sogenannte Parodontium, nicht gesund ist.

Parodontitis, im Volksmund auch Parodontose genannt, ist die Erkrankung des Zahnhalteapparates. Sie zählt zu den häufigsten Infektionskrankheiten des Menschen. Statistiken zeigen, dass drei von vier Erwachsenen unter einer chronischen Parodontose leiden. Parodontitis ist die häufigste Ursache für Zahnverlust.

Parodontitis ist mehr als Zahnfleischbluten

Zahnfleisch, das gesund ist, liegt straff an den Zähnen an, ist glatt und schimmert hellrosa. Beim Zähneputzen blutet es nicht. Der Kieferknochen umfasst die Zahnwurzel vollständig. Dadurch ist der Zahn fest im Kiefer verankert. Liegt eine Parodontitis vor, ist das Zahnfleisch dagegen gerötet und entzündet. Das Zahnfleisch blutet oft schon bei der Berührung mit der Zahnbürste. Wenn Ihr Zahnfleisch blutet, ist eine beginnende Parodontitis wahrscheinlich der Grund dafür.

Ein Alarmsignal, das Sie unbedingt ernst nehmen sollten!

Ursache der Parodontitis sind Bakterien im Zahnbelag (Biofilm, Plaque). Plaquebakterien ernähren sich von Zuckern aus der Nahrung. Als Stoffwechselprodukt entstehen Säuren, die den Zahnschmelz angreifen und zu Karies und Zahnfleischentzündungen führen können. Wird der Biofilm – durch Einlagerung von Calcium aus dem Speichel verkalkt der Zahnbelag in der Folge sogar zu Zahnstein – nicht regelmäßig und gründlich beseitigt, kommt es zur Zerstörung des Zahnhalteapparates. Regelmäßige Prophylaxe mit professioneller Zahnreinigung (PZR) ist daher ein ganz wesentlicher Teil unseres Behandlungskonzeptes. Denn besser als jede Behandlung ist es, dafür zu sorgen, dass die Krankheit erst gar nicht entsteht. Wissenschaftliche Studien belegen, dass Patienten, die regelmäßig eine PZR durchführen lassen, seltener an Parodontitis erkranken. Lesen Sie im Patienten-Informations-System mehr dazu, wie Sie Ihre Zähne mit individueller Prophylaxe vor Karies und Parodontitis schützen.

Schleichende Erkrankung des Zahnhalteapparates wird zur Gefahr für die Allgemeingesundheit

Die Parodontitis verläuft meist schleichend, anfangs schmerzlos und wird deshalb von den Betroffenen oftmals nicht erkannt. Neben Zahnfleischbluten, Rötung und Schwellung des Zahnfleisches sind der Rückgang des Zahnfleisches und dadurch scheinbar länger werdende Zähne sowie spürbar empfindliche Zahnhälse deutliche Warnsignale. Dazu kommen Symptome wie dauerhafter Mundgeruch und die Bildung von Zahnfleischtaschen. Wird die Zahnfleischentzündung jetzt nicht behandelt, dringen die Keime und Bakterien weiter in den Zahnhalteapparat und den Kieferknochen vor und können schließlich zum Ausfall der Zähne führen.

Eine Früherkennung der Parodontitis ist aber nicht nur aufgrund der möglichen Schädigungen im Mundbereich wichtig. Die Zahnfleischtaschen bilden wahre Eintrittspforten für schädliche Bakterien, denn über das aufgelockerte und entzündete Gewebe gelangen sie in den Blutkreislauf. Mit fatalen Folgen für die Allgemeingesundheit: Wissenschaftliche Studien belegen, dass eine Parodontitis die Entstehung chronisch-entzündlicher Erkrankungen begünstigt oder deren Verlauf negativ beeinflusst. Dies gilt insbesondere für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus, Atemwegserkrankungen und Rheuma. Außerdem kann eine unbehandelte Parodontitis bei Schwangeren das Risiko für eine Frühgeburt erhöhen. Erfahren Sie mehr dazu, warum Parodontitis nicht nur für die Zähne ein Risikofaktor ist.

Frühzeitige und gründliche Diagnostik ist entscheidend für den Zahnerhalt

Bei einer frühzeitigen Diagnose der Parodontitis bestehen gute Heilungsaussichten. Über den Parodontal-Screening-Index (PSI) können wir feststellen, ob Sie an Parodontitis erkrankt sind. Dabei erfassen wir mit einem speziellen Messinstrument die Tiefe Ihrer Zahnfleischtaschen, stellen Rauigkeiten auf der Zahnoberfläche und die Blutungsneigung Ihres Zahnfleisches fest. Zur weiteren Diagnostik können zudem Art und Anzahl der krankheitsverursachenden Bakterien aus den Zahnfleischtaschen ermittelt werden. Die individuelle Therapieauswahl ist abhängig von der Ausprägung Ihrer Parodontitis. Ziel ist in jedem Fall, die Anzahl der Bakterien, die Zahnfleisch, Knochen und Zähne schädigen, drastisch zu senken. Auch deshalb steht am Beginn Ihrer Therapie bei uns immer die sanfte Reinigung von Zahnfleischtaschen und Wurzeloberflächen, um krankmachende Keime zu entfernen.

Nachhaltiger Erfolg durch regelmäßige Nachsorge  

Die Parodontitis ist eine chronische Erkrankung und bleibt deshalb ein lebenslanger „Pflegefall“. Für den nachhaltigen Erfolg der Behandlung ist die dauerhafte Nachsorge entscheidend. Dabei werden Zähne und Zahnfleisch kontrolliert und gereinigt um ein erneutes Auftreten der Erkrankung zu verhindern. Zudem ist Ihre intensive und effektive eigene Mundhygiene zwingend erforderlich  ebenso wie die regelmäßige Kontrolle in unserer Zahnarztpraxis. Die Häufigkeit Ihrer Nachsorgetermine richtet sich nach dem Schweregrad Ihrer Parodontitis, sollte aber mindestens alle sechs Monate erfolgen.

Unser Recall-System hilft Ihnen, die regelmäßige Kontrolle Ihrer Zähne einzuhalten. Auf Wunsch erinnern wir Sie gerne rechtzeitig an Ihre nächste Vorsorgeuntersuchung oder Ihren nächsten Nachsorgetermin.

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